An der Premierminister Frau Sophie Wilmes und die Gesundheitsminister von Bund, Ländern und Gemeinden,


Frau Maggie De Block - Federal

Herr Wouter Beke - Flandern

Frau Christie Morreale - Wallonien

Frau Valérie Glatigny - Föderation Wallonien-Brüssel

Frau Bénédicte Linard - Föderation Wallonien-Brüssel

Herr Alain Marron - Gemeinsame Gemeinschaftskommission und Französische Gemeinschaftskommission

Frau Elke Van den Brandt - Gemeinsame Gemeinschaftskommission und Flämische Gemeinschaftskommission

Herr Antonios Antoniadis - deutschsprachige Gemeinschaft


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Wir, das Pflegepersonal, bedauern die Verwaltung der öffentlichen Gesundheitspolitik während dieser Gesundheitskrise durch die verschiedenen Gesundheitsministerien.

Über alle bisher begangenen Funktionsstörungen und Fehler möchten wir nachdrücklich einige Punkte hervorheben. Alle Erstbetreuer (Krankenschwestern, Personal in Labor- und Röntgenabteilung, Apotheker, Zahnärzte, Allgemeinmediziner und Fachärzte, Physiotherapeuten, usw.) sowie viele andere waren vorbildlich in der Organisation der Pflege und halfen eine Gesundheitskatastrophe zu verhindern.

Bei der Bewältigung dieser Krise stellen wir fest, dass kein Dialog mit den medizinischen und allgemeinen Direktionen, den für MRS zuständigen Personen, den Aufnahmezentren für Behinderte und den anderen Akteuren vor Ort stattfand. Zu Beginn des Lockerungsplans sind viele, der vor einigen Wochen angekündigten Maßnahmen noch nicht umgesetzt und die Mängel bleiben offensichtlich:

·        Die Tests sind immer noch weitgehend unzureichend und die Verwendung von Serologien ist immer noch nicht definiert, obwohl die annerkanten Labore, die in der Lage sind die Testkapazität unseres Landes zu erhöhen, wurden nicht in die nationale Strategie einbezogen;

·        Überall fehlen Qualitätsmasken;

·        Die Kontaktverfolgungsstrategie ist nur teilweise funktionsfähig.

Die verschiedenen Phasen des Lockerungsplans wurden ohne Rücksprache mit dem Gesundheitspersonal geplant. Inmitten einer Gesundheitskrise und unter Missachtung der Realität der medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung droht das INAMI alle Beteiligten zu kontrollieren und unterlegt ihnen übermäßige "nicht dringende und unnötige" Dienstleistungen.

Wir beanspruchen die Bevölkerung nicht zu verdummen, sie klar und objektiv zu informieren, und wir plädieren für eine gemeinsame Mitverantwortung aller Betroffenen vor Ort.

Wir fordern die Politiker auf soviel Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und Kreativität zu zeigen, wie die Pflegekräfte an vorderster Front dieser Pandemie.

Daher verlangen wir im Rahmen der Lockerungsprozedur:

·        Das obligatorischeTragen einer Maske im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz. Diese Verpflichtung muss von einer Aufklärungskampagne über die ordnungsgemäße Verwendung im Zusammenhang mit anderen Schutzmaßnahmen begleitet werden;

·        Dass man unserem Fachwissen in der Ausübung unseren Pflegemissionen vertraut um eine Flutwelle von Pathologien zu vermeiden, die aufgrund der Eingrenzung vernachlässigt wurden;

·        Dass die annerkannten Labore mit in die  Strategie des Nachweises des Virus sowie der Immunität in der Bevölkerung einbezogen werden;

·        Dass die Strategie der Rückverfolgung der Kontakte von Patienten, bei denen COVID-19 bestätigt oder vermutet wird, unverzüglich umgesetzt wird mit der Unterstützung der Allgemeinmediziner;

·        Dass alle Vertreter der Pflegekräfte unverzüglich zu den Lockerungsphasen und den Folgen einer zweiten Welle von COVID-19-Patienten konsultiert werden;

·        Eine besondere Aufmerksamkeit für das Personal, das bisher unter außergewöhnlich schwierigen Umständen eingesetzt wurde, sollte das Risiko einer zweiten Welle drohen;

·        Dass Maßnahmen getroffen werden, um sicherzustellen, dass die Pathologien der Pflegekräfte im Zusammenhang mit der zusätzlichen Arbeit und der emotionalen Belastung, mit den Risiken von Burnout und posttraumatischem Stress behandelt werden;

·        Dass durch eine rigoröse Organisation und ausreichende Finanzierung die Bereitstellung angemessener und qualitativ hochwertiger Schutzausrüstung für Pflegekräfte ermöglicht wird;

·        Dass eine Auflistung der kranken oder verstorbenen Pflegekräfte von COVID-19 erstellt wird.

Langfristig:

·        Dass die angemessene Finanzierung des Gesundheitswesens dauerhaft gewährleistet wird um endlich eine Gesundheitspolitik zu entwickeln, die die Bedürfnisse von Patienten und Pflegepersonen sowie die Qualität der Präventivmedizin berücksichtigt.

Wissen, abstimmen, voraussehen,vorbeugen, schützen und eingreifen: dies ist die Gesundheitsstrategie, die wir gerne in unserem Land entwickeln möchten.

Im Kampf gegen COVID-19 bekräftigen wir unseren Willen, verantwortungsbewusste Akteure und

Partner zu sein


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